Völlig frei dem Fluss musikalischer Assoziationen folgend, erinnert die einsätzige „Fantasie“ an das unberechenbare und sprunghafte Hin und Her von Gedanken, die zunächst schwelgerisch im Schönklang daher kommen, um im nächsten Moment abzubrechen und in skurril-huschendes Filigran einzumünden. Die Musik ist so etwas wie eine Niederschrift eines Traums und darin dem 2013 entstandenen „Solo“ für Kontrabass ähnlich. Sämtliche unheimlichen Nachtgestalten werden indessen „gebändigt“ und immer wieder vom Schönklang aufgefangen. Getragen vom Ideal des Virtuosen, ein Höchstmaß an Technik zur Schau zu stellen und dabei den Gesamtzusammenhang nicht aus den Augen zu verlieren, lebt das 2010 komponierte und vom Widmungsträger Florian Meierott uraufgeführte Vortragsstück aus dem Augenblick. Etwas vom Geist der Freiheit spürt der Hörer, wenn er erfährt, dass das Stück anfänglich den Titel „Erinnern“ trug.