Kumanyayi ist ein Klangritual. Ein(e) Flötist(in) agiert in der magischen Klangaura einer soundscape, die mit Hilfe einer Zuspiel-CD per Lautsprecher generiert wird. Die Töne werden nicht nur an und mit der Flöte erzeugt, sondern mit allen körpereigenen Mitteln: mit den Füßen und mit Rasseln, mit den Klappen und mit Flüstern, Singen, Schnalzen. Ziel der performance ist ein Klanggeschehen, das etwas von der Kraft der Natur und der mit ihr im Einklang lebenden Menschen spüren lässt. Im Mittelpunkt steht das aus einer Australischen Aborigine-Sprache übernommene Wort „Kumanyayi“, welches soviel heißt wie „Irgendjemand“. Es wird von den Warlpiri benutzt, weil sie nach dem Tod eines Menschen, um die bösen Geister abzuwehren, dessen Namen nicht mehr nennen dürfen. 1994 für Carin Levine komponiert und von der Widmungsträgerin in St. Peterburg uraufgeführt, wurde Kumanyayi 2010 überarbeitet und veröffentlicht.