Sechs zeitgenössische deutsche Gedichte bilden die Textgrundlage für einen Zyklus von Liedern, deren Abgründigkeit kaum noch zu steigern ist. Gedrückte Stimmung macht sich breit, wenn Erich Frieds „Gründe“ den Zuhörer damit konfrontieren, dass es nur Ausflüchte sind, wenn er sich vor einem in freier Verantowrtlichkeit gelebten Leben „drückt“. Mit gedämpften Klängen begleiten die Instrumente die Sängerin, wenn sie Wolfgang Hilbigs eindrückliche Texte über die Sprachunfähigkeit rezitiert. Scheinbar heiter, in Wirklichkeit aber von bitterer Ironie durchtränkt: Die beiden Gedichte von Jürgen Fuchs und das Zeitungsgedicht von Jürgen-Peter Stössel. Abgerundet und auf den Punkt gebracht wird das Ganze von einem an Selbstverweigerung grenzenden Poem Hans Georg Bullas. „Die Texte der sechs Gesänge, geschrieben von politisch Verfolgten und Bedrängten, sind nicht immer zu verstehen. Doch ihr Ausdrucksgehalt, peinigend, klagend, resignierend, scheint aus persönlicher Betroffenheit neu erfasst“, stand in der Presse zu lesen nach der uRaufführung (KN 16. 3. 1981).