Unsere westliche Welt ist geprägt von Fortschrittsdenken und zielorientiertem Handeln, wobei die Zeit als etwas wahrgenommen wird, das sich linear aus der Vergangenheit heraus auf den gegenwärtigen Zeitpunkt hin entwickelt, um wiederum linear in eine Zukunft einzumünden und dort weiterzulaufen. Im fernöstlichen Denken wird hingegen die Zeit als etwas erlebt, das in ewige Kreisläufe eingebunden ist und sich in Wiederholungen erfüllt. In der Komposition NING SHI [sinngemäß übersetzt als „Gefrorene Zeit“] erlebt der Hörer auf ungewohnte Art und Weise, „wie die Zeit verrinnt“. Sheng [Chinesische Mundorgel] und Akkordeon weben Akkordbänder, die durch ein Terz-Motiv ornamental strukturiert werden.
