Si Ji [chines. „Vier Jahreszeiten“] ist eine lose Folge von Naturbildern, deren innere Verbindung durch das große Thema des „Werdens – Seins – Vergehens – Nichtseins“ hergestellt wird. Die Anregungen hierzu stammen aus fernöstlichen Bildern, Gedichten und Musikstücken, vor allem aber aus den Religionen und der Philosophie des alten China. Den Zusammenhalt stiftet ein spezielles, aus altchinesischen Theorien heraus entwickeltes Tonsystem, das jedem der kleinen Solostücke eine eigene und unverwechselbare Tonalität sichert. Selbstverständlich können die Miniaturen aus ihrem Zusammenhang herausgelöst und einzeln aufgeführt werden, doch ist in erster Linie an eine zyklische Aufführung unter Verwendung der für die Einleitungs-, Überleitungs- und Schlusspassagen vorgesehenen Improvisationsmodelle gedacht. Dabei ist es sinnvoll, die Aufführung nicht automatisch mit dem Frühling, sondern jeweils mit der Jahreszeit beginnen und enden zu lassen, in welcher das Konzert stattfindet. Es bleibt den Spielern überlassen, ob sie die für chinesische Instrumente (Sheng, Dizi, Xun, Erhu, Guzheng) oder die für westliche Instrumente (Akkordeon, Klavier) geschriebenen Versionen der Solostücke bevorzugen. Auch können die chinesischen Instrumente nach Belieben durch entsprechende westliche Blas-, Zupf- oder Streichinstrumente ersetzt werden.