聽音 TING YIN – der Werktitel des Trios für die chinesische Bambusflöte Xiao, Cello und Klavier ist Programm: Sei offen: Höre was klingt und gib dich dem Zauber des Klanges hin. Die Komposition ist in ihrer formalen Anlage so frei gestaltet, dass die Spieler – jeder für sich – ihren Tönenmehr oder weniger freien Lauf lassen können. Doch ist, soll das Miteinander gelingen, von Jedem höchste Achtsamkeit im Umgang mit den Tönen der Anderen gefragt. Auf weite Strecken bilden Cello und Klavier so etwas wie einen Hintergrund für das Solospiel der Flöte. Doch setzen sie zuweilen markante Akzente, die weniger dramatisch wirken sollen als dass sie im Sinne des Yin/Yang-Prinzips die Lieblichkeit der Flötentöne umso deutlich machen. Die in der westlichen Musik eher ungebräuchlichen Glissando-Effekte im Cello und die Gongtöne im Klavier wie auch der auf einfache Skalen und Intervalle reduzierte Tonvorrat verstehen sich als Gesten der klanglichen Annäherung an das Fernöstliche.